IM ABENTEUERLAND

Im Abenteuerland

Kletterwald Taunus ist stark nachgefragt / Unterschiedliche Schwierigkeitsgrade

Friedrichsdorf - Im Kletterwald Taunus haben seit der Eröffnung im Jahr 2007 schon unzählige Erwachsene, Jugendliche und auch Kinder besondere Erlebnisse, Erfahrungen, Spaß und Abenteuer erlebt. Lisa Appel ist eine davon. Dabei blieb es aber nicht. Heute arbeitet die 22-Jährige als Trainerin im Hochseilgarten. „Ich war bereits in Kindertagen oft mit meinem Vater hier“, berichtet die Neu-Anspacherin und führt aus: „Na klar war das für mich extrem aufregend, und ich habe mich stets gefragt, wie der nächste Parcours wohl klappt. Vor allem hat es mir Freude bereitet, jeden Parcours schneller und problemloser zu bewältigen als mein Vater. Aber er hat sich auch immer durchgekämpft, wollte er mit mir ja die Abenteuer gemeinsam bestehen.“

Standortleiter Jakob Nebeling arbeitet neben den drei fest angestellten Mitarbeitern mit insgesamt 45 flexiblen Saisonkräften wie Lisa Appel, alle in Teilzeit und auf Honorarbasis. „Es gibt Stoßzeiten mit vielen Besuchern, wie die verlängerten Wochenenden im Mai oder dann kurz vor und in den Sommerferien“, sagt der 33-Jährige.

Der Kletterpark sei mit Ausrüstungen für maximal 320 Besucher ausgestattet. Durch das Online-Reservierungssystem könne sein Team die Besucher-Frequenz so steuern, dass die Freizeiteinrichtung nie komplett ausgebucht ist. Zudem halte man stets ein gewisses Kontingent für den freien Verkauf offen.

„So können auch Einzelgäste oder spontane Besucher zu uns kommen“, sagt der Parkmanager von „Forest Adventure“. Das Unternehmen betreibt insgesamt vier Kletterparks in Deutschland sowie den vor zwei Jahren eröffneten Baumwipfel-Pfad oberhalb von Bad Camberg. „Die Zahl unserer Parcours mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden ist im Laufe der Jahre von anfangs vier auf mittlerweile zwölf erweitert worden“, erläutert Nebeling. Im Übersichtsplan liest man dabei die markanten Namen bekannter Berge. Von der Seiser Alm und dem Tannheimer Tal (Schwierigkeitsstufen 1 und 2) geht’s bis hinauf zum Annapurna, Eiger, Nanga Parbat bis zum legendären K2 (9 bis 12).

„Der K2 ist tatsächlich extrem schwer. An seiner höchsten Stelle muss man auf einem Stahlseil 25 Meter frei über dem Boden balancieren - natürlich komplett gesichert“, sagt Nebeling. Er selbst habe erst nach einer Weile den K2 geknackt. Hoch konzentriert sei er gewesen. Jeder Handgriff musste sitzen, und der Körper musste extrem ausbalanciert werden. „Ich wusste aber stets, dass nichts passieren kann“, sagt der Standortleiter. Trotz aller Herausforderung und Konzentration sei das „extrem grandios“ gewesen, er habe das Gefühl von ultimativer Freiheit genossen. „Du stehst da oben wie frei schwebend in der Luft“, berichtet Lisa Appel mit einem abenteuerlustigen Leuchten in ihren Augen von dem Moment. „Daran haben auch erfahrene Kletterer zu knabbern.“

Doch egal, ob die Seiser Alm recht einfach erklommen oder der K2 gemeistert wurde: Man erlebe immer auch eigene Grenzen. Aber auch, dass man diese überwinden kann. Manche erleben das als ein Über-sich-hinaus-wachsen. „Meistens hat man bei uns im Park aber einfach eine gute Zeit mit Freunden, der Familie oder Kollegen“, sagen die beiden leidenschaftlichen Kletterer. „Jeder kann seine eigene Verpflegung mitbringen und auf den beiden Dachterrassen im Wald picknicken. Hier sitzen auch gerne Eltern oder Großeltern, die nicht klettern. Wir verkaufen aber auch Getränke und Eis.“ Lisa Appel berichtet auch noch von der Riesenrutsche als besonderen Höhepunkt, die für alle Altersgruppen ein großer Spaß sei. „Voll spannend“ sei es beim ersten Mal gewesen, sich auf der entsprechenden Plattform einfach in den Gurt rein zu setzen und dann am Stahlseil hängend 185 Meter weit quer durch den Wald zu sausen. „Noch heute erlebe ich das wie einen Flug.“

Gibt es aber nicht auch ein gewisses Risiko, sich unterwegs bei dem Parcours zu überschätzen? „Wir öffnen den Parcours nur für Besucher, die mindestens drei Klimmzüge schaffen“, sagt Jakob Nebeling. „Eine gewisse Physis ist Grundvoraussetzung.“ Nach der Materialausgabe - man braucht außer bequemer Kleidung und Schuhen gar nichts mitbringen - gibt es für alle Besucher eine ausführliche Einweisung durch die Trainer mit anschließender Praxis-Erprobung der Technik unter Aufsicht.

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