AUSFLUGSZIEL IM MüNSTERLAND: MALERISCHE BURG HüLSHOFF SPIELTE FRüHER EINE BESONDERE ROLLE

Historisches Juwel

Ausflugsziel im Münsterland: Malerische Burg Hülshoff spielte früher eine besondere Rolle

Mit einem Besuch auf der Burg Hülshoff folgt man den Spuren einer bekannten Persönlichkeit. Hier verschmelzen Literatur, Natur und Historie. Ein Ausflug lohnt sich.

Hamm - Sie erzählen von längst vergangenen Zeiten – Schlösser, Burgen und Herrenhäuser. Allein im Münsterland gibt es mehr als 100, in ganz Deutschland mehr als 25.000. Eine davon ist die Burg Hülshoff. Sie liegt zwischen den Orten Havixbeck und Roxel bei Münster – eingekesselt von Wald und Wiesen.

Ausflugsziel im Münsterland: Malerische Burg Hülshoff spielte früher eine besondere Rolle

Die Burg erzählt die Geschichte einer westfälischen Adelsfamilie. Die Familie der berühmten deutschen Schriftstellerin Annette von Droste-Hülshoff. In dem Wasserschloss wurde sie am 12. Januar 1797 geboren. Dort hat sie ihre Kindheit und Jugend verbracht. Die Spuren sind noch heute sichtbar.

„Und nah‘ und ferne wiegt die Luft, Vielfarb‘ger Blumen bunte Zier“ –so beschrieb Droste-Hülshoff die Umgebung in ihrem Gedicht „Der Säntis“. Sie hat bis heute recht behalten. Die Burg Hülshoff ist von Natur umzingelt. Weite Parkanlagen und große Wasserflächen umrahmen das Gebäude.

Malerische Burg Hülshoff – eine Zeitreise

Das große Herrenhaus ist ein Renaissancebau aus den Jahren 1540 bis 1545. Es ist das älteste Gebäude und die Hauptburg, die in großen Teilen erhalten geblieben ist. Hier mischt sich ein Stil aus Renaissance und Spätgotik. Wer das Gebäude betritt, reist 500 Jahre in die Vergangenheit. Das einstige Zuhause der Schriftstellerin ist heute das Droste-Museum. Es versetzt den Besucher in das Leben der adeligen Annette Droste-Hülshoff. Die Wohnräume, die Bibliothek und das Empfangszimmer erzählen ihre eigene Geschichte – im Dachgebälk soll sie als siebenjähriges Mädchen ihr erstes Gedicht versteckt haben.

Im kleinen Wald – abseits vom Herrenhaus – verbirgt sich das Teehäuschen von Annette Droste-Hülshoff. Die Besucher dürfen hier nicht nur betrachten, sondern selbst an einer Teestunde teilnehmen – und dabei Tee und englisches Gebäck genießen.

Auf dem Lyrikweg ins Rüschhaus

Lyrik war des Leben von Annette Droste-Hülshoff. Doch Schreiben war für sie nicht vorgesehen. Sie wehrte sich gegen die Ansichten der Gesellschaft. Sie blieb unverheiratet. Schrieb in ihrem Gedicht „Unruhe“, dass man Frauen am eigenen Herd fesseln wolle.

Ihr Werk – und damit die damalige Zeit – kennenlernen und verstehen können Besucher auf dem Lyrikweg. Dabei handelt es sich um ein Outdoor-Museum. Der sieben Kilometer lange Weg verbindet die beiden Lebensorte von Droste-Hülshoff. Nicht immer hat sie in der Burg gelebt. Nach dem Tod ihres Vaters übernahm ihr Bruder die Burg Hülshoff. Mit ihrer Familie zog sie ins nahegelegene Haus Rüschhaus. Hier schrieb Droste-Hülshoff in ihrem kleinen Wohnzimmer, das sie ihr Schneckenhäuschen taufte.

Den Lyrikweg eignet sich auch für Familien zum Wandern und Radfahren. Die Wiesen laden zum Picknicken ein. Und wer sich bewirten lassen möchte, findet seinen Platz im Burgrestaurant.

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