EINST EINE MITTELALTERLICHE FESTUNG – HEUTE JUGENDHERBERGE

Ausflugsziele

Einst eine mittelalterliche Festung – heute Jugendherberge

Quer durch Deutschland stehen heute noch etliche Burgen aus vergangener Zeit. Oft dienen sie als Museum – oder aber als Herberge, wie nun in Monschau.

Monschau – Burgen und Burgruinen sind in NRW beliebte Ausflugsziele. So kann man beispielsweise die Burgruine Eibach in Lindlar, die Burg Satzvey in Mechernich oder die Burg Linn in Krefeld besuchen und dabei mehr über vergangene Zeiten lernen. Auch in der Eifel, die vor Besucherinnen und Besucher besonders wegen ihres Nationalparks anlockt, gibt es Burgen zu besuchen. Darunter die Burg Hengebach in NRWs kleinster Stadt, Heimbach. Mindestens ebenso lohnt sich aber ein Besuch der Burg Monschau in der gleichnamigen Stadt Monschau. Die kurioserweise eine ganz andere Funktion hat als andere Mitteltalter-Bauten.

Burg Monschau thront über mittelalterlichem Stadtkern – seit über 700 Jahren

Die Stadt liegt nahe der belgischen Grenze und ist vor allem für seinen mittelalterlichen Stadtkern samt 300 denkmalgeschützten Häusern und verwinkelten Gassen bekannt. Doch als insgeheimes Wahrzeichen der Kleinstadt gilt die Burg Monschau, die als ehemalige Festung über dem Stadtkern thront. Die Außenanlage der Burg kann täglich von 7 bis 22 Uhr besichtigt werden.

Was?Burg Monschau
Stadt?Monschau
Region?Eifel
Adresse?Auf dem Schloß 4, 52156 Monschau

Die Burg Monschau entstand vermutlich Anfang des 13. Jahrhunderts. Mitte des 14. Jahrhunderts wurde die Anlage ausgebaut und von mächtigen Ringmauern und Wehrgängen eingeschlossen. Diese fast uneinnehmbare Festung der mächtigen Jülicher Grafen wurde 1543 von Kaiser Karl V. mit schwerem Geschütz belagert und schließlich eingenommen, die Stadt geplündert. Die Burg wurde nur noch ausgebessert, um die Wehranlage der unteren Burg zu erweitern.

Burg Monschau drohte zur kompletten Ruine zu werden

Die Franzosen zogen die Burg anschließend als Nationalgut ein und verkauften sie. Die privaten Eigentümer konnten die weitläufige Anlage jedoch nicht halten. Sie ließen 1836/37 die Dächer abtragen, um von der Gebäudesteuer befreit zu werden. So verfiel die Burg rasch zur Ruine.

Erst mit der Jahrhundertwende versuchte die Provinz dem Verfall Einhalt zu gebieten. Die Burg wurde gesichert, instand gesetzt und erneuert. Einen besonderen Moment erlebte die Burg im Oktober 1971: Damals wurde sie von dem bulgarischen Künstler Christo Wladimorow Jawaschew, genannt Christo, von Folie verhüllt – eine seiner ersten Verhüllungsaktion dieser Art.

Statt Museum: Burg Monschau dient heute als Jugendherberge und Kulturstätte

Nach dem Ersten Weltkrieg zog eine Jugendherberge in den Westflügel der Burg Monschau ein. Dort gibt es heute neben fünf Ferienapartments zusätzlich zahlreiche Mehrbett-Zimmer. Wer dort übernachtet, kann die Burg auch von Innen besichtigen – ansonsten sind die Innenräume für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. In der wenige Meter von der Jugendherberge entfernten Schlosskapelle aus dem 14. Jahrhundert können Jugendgruppen, Orchester oder Chöre mit bis zu 80 Personen Konzerte, Proben oder Feiern abhalten.

Zudem wird die freie Fläche auf der Oberburg regelmäßig für Open-Air-Konzerte genutzt. So zieht das renommierte „Monschau Festival“ jährlich tausende Besucher auf die Burg. Opern, Musicals und künstlerische Darbietungen von Orchestern, Bands und Solokünstlern wechseln sich zwischen den Mauern ab. Im Sommer wird der Innenhof der Burg zur stimmungsvollen Kulisse für die „Monschau Klassik“. Dann verwandeln die Auftritte namhafter Künstler und renommierter Orchester die Burg in ein wahres Mekka für Opern-Fans.

Die Burg Monschau ist außerdem ein beliebtes (Etappen)-Ziel oder Startpunkt einer Wanderung in der Eifel-Region, sei es durch den Nationalpark Eifel oder den Naturpark Hohes Venn. So führt beispielsweise auch die zweite Etappe des Eifelsteigs auf 17 Kilometern von Roetgen nach Monschau. In der dritten Etappe geht es dann von Monschau weiter in das 24 Kilometer entfernte Einruhr. (mira)

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