SONNE UND HITZE GEFäHRDEN WIRKUNG VON ARZNEIEN

Wenn man in den Urlaub fährt, darf eine gut sortierte Reiseapotheke nicht fehlen.  Medikamente sind aber heikle Produkte und müssen auch am Ferienort sicher aufbewahrt sowie nach Gebrauch ordnungsgemäß entsorgt werden.   

Gerade bei Reisen in wärmere Regionen ist es wichtig, mitgeführte Medikamente vor Sonne zu schützen. Die Inhaltsstoffe sind nämlich oft empfindlich gegenüber Hitze und Licht. Durch unsachgemäße Lagerung können Arzneimittel ihre Wirkung einbüßen, ohne dass dies äußerlich erkennbar ist.

„Eine Reiseapotheke mitzuführen, kann im Krankheitsfall viel Zeit sparen und eine schnelle medizinische Versorgung ermöglichen. Vor allem Menschen, die regelmäßig Arzneimittel einnehmen, müssen sich bei längeren Aufenthalten entsprechend ausrüsten“, betont Mag. Alexander Herzog, Generalsekretär der Pharmig (Verband der pharmazeutischen Industrie Österreichs). „Doch Medikamente sind heikle Produkte. Daher ist es umso wichtiger, achtsam und vorsichtig damit umzugehen, gerade auch unter Reisebedingungen.“

Beim Fliegen ins Handgepäck

Flugreisende sollten Medikamente im Handgepäck mitnehmen, um Probleme am Zielort zu vermeiden, falls das Hauptgepäck nicht ankommt. „Wer Arzneimittel mit ins Flugzeug nimmt, muss die Bestimmungen für Flüssigkeiten beachten. Ein ärztliches Attest in Deutsch und Englisch kann darüber hinaus helfen, mögliche Verzögerungen beim Sicherheitscheck zu verkürzen“, erklärt Mag. Herzog. Zudem sollte rechtzeitig vor der Abreise in der Arztpraxis oder der Apotheke nachgefragt werden, ob für bestimmte Medikamente eine Einfuhrgenehmigung benötigt wird.

Idealerweise werden die meisten Arzneimittel unter 25 Grad Celsius gelagert. Dies ist besonders an heißen Sommertagen oder im Urlaub nicht immer einfach. Hier ein paar Tipps von der Österreichischen Apothekerkammer, wie Sie Ihre Medikamente richtig kühlen und aufbewahren, damit sie wirksam bleiben:

Medikamente im Zimmer lassenExtreme Temperaturschwankungen, Feuchtigkeit, UV-Licht oder hohe Temperaturen über längere Zeit können eine ganze Reihe von Arzneistoffen zerstören oder zumindest in ihrer Wirksamkeit schädigen. Generell sind daher Medikamente möglichst im kühlsten Raum der Wohnung (z.B. Schlafzimmer), trocken und lichtgeschützt zu lagern.

UV-Licht am gefährlichsten

Meist ist nicht Hitze der „Killer“ für empfindliche Substanzen, sie reagieren vielmehr sensibel auf zu viel UV-Licht bzw. auf Gefrierschranktemperaturen. So ist etwa Insulin im Kühlschrank bei etwa acht Grad zu lagern, hält aber ein Monat lang tadellos bei Temperaturen von 30 Grad, wogegen Minusgrade oder Sonnenlicht es sehr schnell zerstören.

Arzneimittel reagieren verschieden

  • Brausetablettenröhrchen haben meist ein Trockenmittel beigepackt, da diese Arzneiform Feuchtigkeit nicht verträgt. Sie sind daher nach jeder Entnahme wieder gut zu verschließen, ebenso wie Tablettendöschen.
  • Wenn Schmerztabletten wie Aspirin längere Zeit höheren Temperaturen und Luftfeuchtigkeit ausgesetzt werden, zerfällt der Wirkstoff zu Salicylsäure und Essig – das macht sich an einem stechenden Geruch bemerkbar und bedeutet, dass die Schmerztabletten unbrauchbar sind.
  • Hohe Temperaturen sind besonders für Wirkstoffpflaster für Herz- und Schmerzpatienten oder zur Empfängnisverhütung gefährlich: Die Hitze verändert die Wirkstoffverteilung im Pflaster ebenso wie dessen Abgabe über die Haut. Auch Naturheilmittel und Asthmasprays sind sehr hitzeempfindlich.

Kühlpflichtige Medikamente

Viele Arzneien gelten als Kühlartikel, ihre Lagertemperatur darf bei maximal acht Grad Celsius liegen. Kühlkettenpflichtige Medikamente, z.B. Impfstoffe oder Insulin, müssen innerhalb der gesamten Lieferkette und auch bei der Lagerung ohne Unterbrechung zwischen zwei und acht Grad Celsius gekühlt werden. Auch einige Dosieraerosole gegen Asthma sowie einige Glaukom-Augentropfen müssen ununterbrochen gekühlt werden. Wenn ein Arzneimittel kühlpflichtig ist, ist das auf der Packung vermerkt.

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