ZUSAMMEN MIT NEW YORK: „LONELY PLANET“ ADELT ORT IN DUISBURG

Der Kult-Reiseführer „Lonely Planet“ hat vor kurzem eine Sonderausgabe veröffentlicht. In dem Buch „Happy Places: Gärten der Welt“ finden sich „60 besondere Orte zum Staunen und Innehalten“ – sie verteilen sich über alle Kontinente. Der Duisburger Landschaftspark ist dabei der einzige Tipp aus Deutschland, dem die Autoren mehrere Seiten widmen. Andere bekannte Parks, wie der Englische Garten oder der Schlosspark Sanssouci, haben es indes nicht in die Auswahl geschafft.  

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„Gärten machen glücklich“ ist das Vorwort des schön gestalteten Reiseführers überschrieben. „Gärten werden aus ebenso vielen Gründen geliebt, wie es Gartenliebhaberinnen und -liebhaber gibt: wegen ihrer Schönheit, der Botanik, wegen ihrer Ruhe und ihrer Düfte.“ Das Hauptkriterium, nach dem die Autorinnen und Autoren beim Aussuchen vorgegangen sind? „Das Glück“, verraten sie, „das der Leser oder die Leserin, dort spüren wird. Da sind wir uns sicher.“

Autoren loben neue „Natur-Ästhetik“ des Duisburger Landschaftsparks

Berühmtheiten sind darunter wie der „Jardin Majorelle“ in Marrakesch, der „High Line Park“ in Manhattan, der über den Dächern New Yorks entstanden ist, oder die Wasserfallgärten von La Paz in Costa Rica. Auch Gärten an ungewöhnlichen Orten, wie der High-Tech-Garten am Flughafen von Singapur, findet Erwähnung. Oder eben der Landschaftspark. „Natur im industriellen Maßstab“ betiteln die Autoren das Erlebnis in Duisburg und erinnern an die Stahl-Vergangenheit: „Am 4. April 1985 wischten sich die Arbeiter das letzte Mal den Schweiß aus dem Gesicht. Aber es war nicht das Ende der Anlage.“ Peter Latz, Visionär und Landschaftsarchitekt, war es, der das Potenzial des Areals erkannte.

Die Bilder in dem Buch zeigen die Industriekulisse umgeben von Grün. „Gepflegte Rasenflächen und geometrische Blumenbeete sind hier Fehlanzeige. Nach und nach erobert sich die Natur das Gelände zurück.“ Teilweise sind die blühenden Pflanzen gemeinsam mit den Eisenerzen und anderen Rohstoffen als „blinde Passagiere“ aus Afrika oder Amerika eingeschleust worden. In den alten Erzbunker-Anlagen duften Rosen oder Flieder. „Der Landschaftspark kann unseren Begriff von Naturästhetik infrage stellen, vielleicht sogar neu definieren.“

1,2 Millionen Besucher kamen 2023 in den Landschaftspark

Park-Direktor Frank Jebavy freut sich, dass das Gelände ausgewählt ist. Zwar zählte der Landschaftspark im vergangenen Jahr bereits 1,2 Millionen Besucher – und auch in diesem Jahr sind es am Wochenende im Schnitt mehrere tausend Gäste. „Doch viele kennen nur den vorderen Bereich. Die Veranstaltungen haben einen großen Anteil an unseren Besucherzahlen.“

Dabei gebe es im hinteren Bereich unheimlich viel Grün zu entdecken. „Tatsächlich haben sich aufgrund der unterschiedlichen Gelände- und Bodenverhältnisse ungewöhnliche Pflanzen entwickelt, die nur in solchen postindustriellen Räumen zu finden sind.

Entsprechend raten die Lonely-Planet-Experten: „Nicht verpassen: Aufstieg auf die Aussichtsplattform des Hochofens; duftende Blumen, die in den Bunkern wild wachsen; die Magie einer riesigen Lichtinstallation erleben.“

Der Vollständigkeit halber führt der „Lonely Planet“ als weitere Industrieparks noch das Weltkulturerbe Völklinger Hütte auf, außerdem den Maximilianpark in Hamm. Aber spätestens wer den Film „Tribute von Panem“ gesehen hat, möchte sowieso lieber zum Original nach Duisburg.

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„Happy Places: Gärten der Welt“, Lonely Planet, 27,95 Euro. Erhältlich überall dort, wo es Bücher gibt.

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