FASZINIERENDE LANDSCHAFTEN: DIE UNESCO ERNENNT 18 NEUE GEOPARKS

Neben Weltkultur- und Weltnaturerbe, erhebt die Unesco seit 2015 auch geologische Stätten oder Landschaften von internationaler geowissenschaftlicher Bedeutung in den Rang eines „Global Geoparks“. Österreich hat derzeit drei solche Stätten zu bieten: den Geopark „Erz der Alpen“ im Salzburger Pongau, der grenzüberschreitende Geopark Karawanken in Kärnten und Slowenien und der Geopark Steirische Eisenwurzen. Insgesamt tragen den Titel 213 Gebiete in 48 Ländern der Welt, denn die Unesco hat gerade 18 neue Geoparks ausgerufen. Darunter einen in Brasilien und sechs in China. Hier stellen wir die neuen Geoparks in Europa vor.

Kroatien: Geopark Biokovo-Imotski-Seen

Der Geopark Biokovo-Imotski-Seen ist neu auf der Liste, womit Kroatien mit Papuk und dem Vis-Archipel jetzt über drei verfügt. Das Gebiet des Geoparks sei von außergewöhnlicher kultureller, historischer und natürlicher Bedeutung, da es eine große geologische Vielfalt und Lebensräume zahlreicher Pflanzen- und Tierarten beinhalte. Es umfasst das Biokovo-Gebirge entlang der Küste Dalmatiens, der bereits 1981 zum Naturpark erklärt wurde, und den Blauen und den Roten See rund um Imotski im Hinterland.

Griechenland: Geopark Meteora Pyli

In der griechischen Region Thessalien ist der Geopark Meteora Pyli für seine Sandsteinsäulen bekannt, die bis zu 300 Meter hoch sind. Auf diesen „Himmelssäulen“ thronen die berühmten byzantinischen Klöster von Meteora, die zwischen dem 13. und 16. Jahrhundert erbaut wurden. Ebenfalls zum Park gehören die Tafoni-Formationen von Kalambaka mit ihren wabenförmigen Verwitterungsmustern und das Pindos-Gebirge mit schroffen Gipfeln, Almwiesen, üppigen Wäldern und gewundenen Flüssen. Mehr über die Region lesen Sie hier.

Ungarn: Geopark Region Bükk

Im Norden Ungarns liegen geologisch komplexe Landschaften, die nun als Geopark Region Bükk ausgewiesen ist. Zu sehen gibt es vielfältige Karstformationen, wie fast 1150 Höhlen, von denen die berühmteste die Szeleta-Höhle ist, aber auch die Kalksinterterrassen von Egerszalók – mehr darüber lesen Sie hier. Es gibt zahlreiche weitere Thermalquellen wie in Miskolctapolca, wo man als Thermengast in einer Höhle baden kann. Sárvár und Bükk gelten als ungarische Wellnessregion schlechthin.

Niederland & Belgien: Geopark Schlededelta

Das Scheldedelta liegt in den Niederlanden und in Belgien, die Landschaft ist reich an geologischen, morphologischen und kulturhistorischen Spuren, die den Kampf zwischen Mensch und Wasser, aber auch Land und Meer abbilden. Zwischen Küste und Deichen gelegen, vermischen sich dort salziges Meerwasser und süßes Flusswasser und schaffen eigene Ökosysteme.

Dänemark: Südfünen-Archipel

Die 55 Inseln im Südfünischen Archipel Dänemarks sind aus einer überschwemmten Gletscherlandschaft hervorgegangen. Besonders gut erkennen kann man das etwa an der Steilküste Ristinge Klint auf Langeland. Daraus entstanden ist eine üppige Inselwelt mit sanften Hügeln, fruchtbaren Feldern, reicher Geschichte und eigenen Traditionen, weshalb die Inseln auch bei Sommerfrischlern beliebt sind. Dazwischen locken wunderschöne Segelreviere.

Finnland: Geopark Kratersee Lappajärvi

In Südösterbotten im Südwesten Finnlands hat vor 78 Millionen Jahren ein Meteorit eingeschlagen und einen Krater mit einem Durchmesser von mehr als 20 Kilometern hinterlassen, der sich schließlich mit Wasser gefüllt hat und zum Lappajärvi-See wurde. Impaktit, ein seltenes durch den Einschlag eines Meteoriten entstandenes Gestein, kann rund um den See und auf seinen Inseln gefunden werden. Im Meteoritenzentrum des Hotels Kivitippu kann man seine Entstehung mithilfe einer Virtual-Reality-Brille anschaulich erleben. Die Umgebung des Sees ist durchzogen von Wander- und Radwegen, darauf kreuzt das Ausflugsschiff M/S Veannetar.

Frankreich: Geopark Armorique

Von den schroffen Klippen der Halbinsel Crozon in der französischen Bretagne bis zu den Arrée-Bergen erstreckt sich der Geopark Armorique und erzählt die Geschichte eines alten Meeres, dessen Sedimente später ein Gebirge bildeten. Eigene Kapitel sind die 180 Kilometer breite Bucht von Brest oder das Granitblockfeld im Huelgoat-Wald.

Frankreich: Geopark Normandie-Maine

Weiler, Dörfer und Wiesen prägen den Geopark Normandie-Maine im Nordwesten Frankreichs, der sich in den Departements Normandie und Pays de la Loire erstreckt. Dazwischen aber gibt es steinerne Zeugen, die von 600 Millionen Jahren geologischer Prozessen berichten: felsige Steilhänge, steile Klippen, Wildwasserstromschnellen. Dazu kommen menschengemachte, antike Megalithstätten. In den letzten Jahren konnten in dem Gebiet 120 Hektar Moorland und zehn Hektar Torfmoor wieder hergestellt werden.

Polen: Geopark „Land der erloschenen Vulkane“

Das Wahrzeichen der Region im polnischen Niederschlesien ist der Berg Ostrzyca (auf Deutsch Probsthainer Spitzberg). Der Kegel ist ein erloschener Schildvulkan und wird auch „schlesischer Fuji“ genannt. Im „Land der erloschenen Vulkane“ gibt es viele Bodenschätze, weshalb seine Geschichte mit Gold- und Kupfersuche verbunden ist. Verlassene Steinbrüche berichten davon und geben gleichzeitig Einblicke in die Geologie, wie etwa der Basaltsteinbruch Wilcza Góra.

Portugal: Geopark Oeste

An der Westküste Portugals gelegen, umfasst der Geopark Oeste über 72 Kilometer Atlantikküste mit mehr als 15 Kilometer Sandstrände. Die Wellen des rauen Atlantiks machen einige von ihnen zu Hotspots für Surfer. Es gibt im Geopark 180 Fossilienfundstellen, in denen unter anderem Überreste von zwölf verschiedenen Dinosaurierarten gefunden wurden. Zu den besonderen Geosites gehören etwa die schichtenartig aufgebauten Klippen der Halbinsel Baleal, die Lagune von Óbidos oder der Felsbogen Penedo Furado.

Spanien: Geopark Calatrava-Vulkane

Die spanische Gemeinschaft Kastilien-La Mancha ist den meisten wegen der Abenteuer von Don Quijote ein Begriff. Und tatsächlich beschreibt Cervantes‘ Roman auch Landschaften, die heute Teil des Geoparks Calatrava-Vulkane sind. Die vulkanische Aktivität bescherte der Region einen Reichtum an Bodenschätzen wie Zinnober oder Quecksilber, in der Region Almadén befindet sich ein Bergwerk, in dem bereits seit der Römerzeit abgebaut wird. Bei Puertollano konservierte ein Vulkanausbruch vor 300 Millionen Jahren außergewöhnliche Pflanzen- und Tierfossilien.

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